Von blühenden Wiesen träumt ein jeder, der an Natur und Berge denkt. Mit Bergwiesen verbinden wir duftendes, kräuterreiches und gesundes Heu und ökologisch intakte Naturlandschaften. Zurecht, denn diese Orte sind einzigartige Oasen der Vielfalt von Pflanzen und Lebewesen. Und sie sind Zeugen eines nachhaltigen und symbiotischen Lebens von, mit und in der Natur.
Doch diese Wiesen können nur durch eine naturnahe Bewirtschaftung ohne Düngen und nur einer Mahd im Jahr erhalten werden. Und weil dies für Wiesen auf Steilhängen und hoch oben am Berg sehr arbeits- und zeitintensiv ist, macht das so gut wie keiner mehr. Fast keiner!
In der Nationalparkgemeinde Molln investieren nun schon seit über sieben Jahren die teilweise aus ganz Österreich stammenden jungen und engagierten Mitglieder des Vereins „Bergwiesn“ im Sommer freiwillig ihre Zeit, um die letzten Reste noch nicht zugewachsener Bergwiesen wieder zum Blühen zu bringen. Eine anstrengende Tätigkeit, die aber sichtlich Spaß macht! In dieser wunderschönen Naturlandschaft auch noch durch den eigenen Einsatz einen Teil zu ihrem Erhalt beizutragen, erfüllt viele der Jugendlichen und jung gebliebenen BergwiesenheuerInnen mit Stolz und Zufriedenheit.
In der Natur sein und ein Teil von ihr werden ist für viele Menschen ein Traum. Hier wird er Wirklichkeit und jeder kann mitmachen. Und nebenbei wird nicht nur ein positiver Einfluss auf die Artenvielfalt und Erhaltung der Kulturlandschaft erzielt, es wird dabei auch noch das reichhaltigste, kräuterreichste, duftendste und gesündeste Heu produziert. Wohltuend für Mensch und Tier, ein Geschenk der Natur und freiwillig von jungen LiebhaberInnen unseres Naturerbes gefertigt. Das unvergleichliche Naturerlebnis, welches mit sinnstiftender und nachhaltiger Arbeit in einer Gruppe unterschiedlichster Menschen kombiniert ist, die gemeinsam ihre Kraft und Ausdauer in ein gemeinsames Ziel setzen, bleibt für alle Beteiligten unvergesslich. Freiwilliger Einsatz und alte Bewirtschaftungsformen, kombiniert mit sinnvollen, modernen technischen Hilfsmitteln machen die Bewirtschaftung der vom Verschwinden gefährdeten Hotspots der Artenvielfalt auf den Steilhängen wieder möglich und bringen Orchideen wie das „Brandknabenkraut“, Heilkräuter wie den „Wilden Tymian“ und Arnika wieder zum Blühen. Klingt nach Utopie, ist aber von den naturverliebten Bergwiesnheuerinnen und -heuern in Molln wieder gelebte Realität!
Unsere Arbeiten sind so verschieden und vielfältig wie die Menschen, die beim Bergwiesnverein zusammenfinden. Manche setzen schon seit über sieben Jahren ihre Zeit und ihre Energie für die bedrohte Artenvielfalt selbstlos ein.
Am 28. September 2018 wurden wir beim Pressetermin der Stiftung „Blühendes Österreich“ anlässlich deren dreijährigen Bestehens als „FLORA“ vorgestellt. Umweltdachverbandspräsident Franz Maier und Vorstandsvorsitzende der Stiftung Tanja Dietrich-Hübmer gratulieren uns dazu sehr herzlich! Eine große Auszeichnung für unseren Verein! Link zum Bericht…
Und wir sind nicht alleine!!
Im schweizer Kanton Uri wird seit den späten 2000er Jahren das Mähen von steilen unzugänglichen Bergwiesen stark forciert.
Hier ein interessanter Film dazu…
Die Idee mit den Heuseilen zum Abtransport von schwer erreichbaren Flächen schwebt auch uns schon länger vor… 😉
In erster Linie ist die körperliche Arbeitskraft unsere Hauptmaschine! Sense, Rechen, Heugabel und vieles mehr geht nur mit unserem persönlichen Einsatz! Wer kann schon sagen, dass das Fitnesscenter seiner/ihrer Wahl ökologisch besonders wertvoll ist?!
Aber natürlich, die nachhaltige Bewirtschaftung so vieler unterschiedlicher, teils sehr steilen oder abseits gelegenen Flächen, ist trotzdem nur durch unsere Spezialmaschinen möglich. Dadurch sind sie das Rückgrat für unsere Arbeit und erleichtern die Arbeit immens. Gleichzeitig ermöglichen sie dadurch das Bewirtschaften von ca. 18ha im Jahr 2016 und jetzt schon 46ha im Jahr 2020. Bei der Anschaffung wurden wir dankenswerterweise großzügig von der Abteilung für Naturschutz des Landes Oberösterreich unterstützt!
Der Rapid Swiss ist ein leichter Steilhangmäher, der bis zu 120% Hangneigung noch immer problemlos seine Arbeit verrichtet. Mit den Stachelwalzen oder den Gitterrädern rutscht er nicht ab. Der 162cm breite Kommunalbalken ermöglicht ein Mähen in stark verfilzten Wiesen und der 191cm breite Normalschnittbalken ist für bereits öfters gemähte Wiesen ideal.
Der Twister ist ein neuartiges Hangabräumgerät, dass speziell für den „Swiss“ konstruiert wurde. Es ermöglich auch in extrem steilen Lagen ein sauberes und effizientes Abräumen. Das bodenschonende Pickup wirft das Heu auf das Aluschild, auf dem es dann hangabwärts rutscht und so einen immer größeren Wulst bildet. Hier ein Video dazu.
Die mit dem Twister abgeräumten Heuhaufen werden mit dem Heuschieber zum Ladewagen oder zur Ballenpresse geschoben.
Der Bergtalent ist unsere neueste Anschaffung. Er hat doppelt so viel PS wie der „Swiss“ und auch eine größere Spurbreite. Sein 230cm Normalschnittbalken ermöglicht ein rasches Mähen, auch in welligem Gelände.
An den Bergtalent können wir auch eine 3,5t Seilwinde montieren, die uns bei Schwendemaßnahmen eine große Hilfe ist. Damit kommt man auch fast überall hin, wo man auch mit dem „normalen“ Mäher hinkommt.
Ebenfalls an den Bergtalent kann die Baumstockfräse angebracht werden. Sie ermöglicht die Entfernung von störenden Wurzelstöcken. Vor allem Haselsträucher bilden einen breiten nur schwer zu entfernenden Wurzelstock aus.
Mit der „Markant50“ Ballenpresse können wir das Heu zu kompakten, praktischen und leicht transportierbaren Quaderballen pressen.