Im Bereich des sogenannten „Pranzlgrabens“ sind an der Nordwestflanke gegen den Gaisberg hin, noch verhältnismäßig viele Wiesenflächen frei geblieben, obwohl sie seit dem Jahr 1959 nicht mehr gemäht wurden. Größtenteils wegen ihrer Steilheit, durch Wildverbiss und vor allem weil sie nicht aufgeforstet wurden. Man kann sich die offene, von Wiesenflächen geprägte Landschaft heute nur mehr schwer vorstellen. Das Luftbild von 1953 lässt einen dies nur mehr erahnen. Die sich selbst überlassene und nun von vielen vergessene Kulturfläche hatte den Aussagen älterer Mollnerinnen und Mollner nach, einen besonderen Reiz, neben den Erinnerungen an schwerste körperliche Arbeit, dominieren aber auch Erzählungen über die gesellige Zeit der Mahd, die gemeinsamen Abende auf den vielen Stadeln, wo im Sommer viele Menschen zur gleichen Zeit mit der Heuernte beschäftigt waren oder einfach nur das Landschaftsbild, dass einen reizenden Eindruck hinterlassen musste.
Anhand dieser Luftbildaufnahme, welche mit dem aktuellen Kataster überlegt ist, sieht man gut die noch vorhandene (teils angepasste) ursprüngliche Grundstückstruktur und die noch offenen Wiesenflächen. Man erkennt auch sehr gut, wie viele Flächen bereits zugewachsen sind. Vor allem, wenn man diese Aufnahme mit den Aufzeichnungen aus dem alten Franziszeischen Kataster vergleicht.
Um das Jahr 2000 herum haben die Brüder Andreas und Christian Hatzenbichler gemeinsam mit David Priller begonnen, die noch offene Wiese, die zuletzt 1959 von ihrem Großvater gemäht wurde, mit Sensen wieder zu mähen. Da der Wanderweg damals nicht gewartet wurde, musste man sich mit Buschmessern den Weg durch das Gestrüpp hinauf freischlagen.
Sechs Jahre lang wurde die Wiese wieder regelmäßig gemäht. Die beiden Fletzerleitn kamen 2005 ebenfalls hinzu.
2008 wurde die Maht wieder eingestellt, da sich alle drei um jeweils andere Wiesenflächen im Bereich des Nationalpark Kalkalpen zu kümmern begannen.
2015 wurde mit der Vereinsgründung die Bewirtschaftung auf Flächen aufgenommen, welche nun schon seit über 55 Jahren brach lagen. Neben der Schwalbensteinmauer liegen die Weissengruberwiesen. Beim ersten Lokalaugenschein 2014 waren die noch offenen Restflächen stark verwuchert und das sogenannte „Pfeiffengras“ hatte fast alle anderen Wiesenpflanzen und Gräser verdrängt.
Die Schwendearbeiten waren auf den Weissengruberwiesen sehr umfangreich und werden noch bis nächstes Jahr weitergehen.
Im Juli 2015 wurde schließlich zum ersten Mal seit 55 Jahren wieder gemäht und mit den Schüler_innen des „BeRG-Wiesnheuen“ Projektes schießlich abgeräumt.
Die folgende Bildfolge zeigt den ursprünglichen Grundstücksplan, den heutigen Kataster, die Ausgangsitutation auf den Weissengruberwiesen 2014 und die Fortschritte und Veränderung der Wiese durch die Schwendemaßnahmen ab Frühjahr 2015.