Der Schoberstein ist einer der bekannesten und beliebtesten Ausflugsberge im südöstlichen Oberösterreich. Auf seiner Südseite befinden sich noch viele kleinere und größere Bergwiesenflächen, welche die Überreste eines einst weitläufigen Mähwiesengebiet sind. Schon der Name Schoberstein mag auf die vielen „Heuschober“ hinweisen, die früher den offenen, von Wiesen geprägten Berg säumten. Viele Flächen wurden ab Mitte der 1970er Jahre mit Fichten aufgeforstet. Lediglich die steileren Flächen blieben durch Lawinenabgänge, welche die kleinen Fichtensetzlinge immer wieder mitrissen, teilweise frei. Lediglich die Weide, welche im Besitz des Klausrieglergutes in Trattenbach ist und noch immer bestoßen wird, ist noch in der ursprünglichen Form offen.
Die Möserleitn
Die „Möserleitn“ ist die größte heute noch offene Mähfläche an der Südseite. Sie ist gleichzeitig auch die „steilste“ Fläche die wir bewirtschaften. Der gesamte obere Bereich hat zwischen 110% und 135% Hangneigung. Die steilsten Bereiche können nur mehr mit Sensen gemäht werden.
Im Zuge der Schwendung der Wiese wurden vor allem junge Eschen- und Ahornbäume entfernt, die sich in den letzten schneearmen Wintern aufgrund der mangelnden Lawinenabgänge, wieder vermehrt ausbreiten konnten. Der untere Bereich war völlig verwildert und ist durch die extreme Dominanz von Brennesseln und hohen Disteln geprägt. Dies kommt von einem Murenabgang im Jahr 1960, der auf dem oberen Bild dieser Seite gut zu erkennen ist. Die Steine werden kontinuierlich entfernt und die Fläche wieder mähbar gemacht. Im Winter 2015/16 wurden sämtliche Haselstrauchgruppen und Eschen (meist schon morsch vom Pilzbefall) umgeschnitten. Über den Sommer trocknet das Holz aus, was ein Wegräumen im Herbst erleichtern wird. Es ist erstaunlich wie sehr sich die Situation innerhalb von eineinhalb Jahren schon verändert hat. Der Schwendungs- und Wiederherstellungsprozess wird aber wie bei den anderen Flächen jahrelang dauern. Die Natur gibt hierbei das Tempo vor.
In Zukunft soll am Ende der Wiese wieder ein Heustadel aufgebaut werden und das darin gelagerte Heu, mittels eines Heuseiles (dies wird in der Schweiz bei derartigen Flächen sehr häufig angewendet), im Herbst zur 400m unterhalb gelegenen Forststraße transportiert werden.
Die Startwiese „Schweigart“
Knapp vor dem Schobersteinhaus liegt die ca. 0,6ha. große Wiese, die als „Startwiese“ bei den Gleitschirmfliegern bekannt ist. Dies ist auch der Grund, warum die Fläche noch im westlichen Bereich komplett offen ist, es wurden sämtliche Jungbäume immer entfernt, um Hindernisse für das Starten zu beseitigen. Eigentlich ist die Fläche knapp 2,6ha groß und in den letzten 30 Jahren angewachsen. Allerdings ist mehr als die Hälfte nur locker bewachsen und die Wiesenstrucktur ist noch vorhanden. Deshalb haben wir heuer im Winter einen großen Teil durchforstet und gelichtet. Zukunftsbäume wurden stehen gelassen und bis auf 4m entastet. Dabei haben wir unsere neue Seilwinde für den Köpplmäher zum ersten Mal auch sehr wirkungsvoll eingesetzt. Das angefallene Holz wurde größtenteils für die Feuerstelle beim Schobersteinhaus verwendet.
Die Wiesenstruktur ist sehr hochwertig und es finden sich eine Vielzahl von gefährdeten und geschützten Blühpflanzen auf der Fläche. Ab nächstem Jahr wird das Heu auch verwendet werden (mit der Seilwinde auf Planen heraufziehen ).